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Reingehört: The Interrupters – In The Wild

Was The Interrupters in elf Jahren auf die Beine gestellt haben, ist wirklich beachtlich: Drei Studioalben wurden in dieser Zeit veröffentlicht, ein Soundtrack für die Netflix Serie „The Umbrella Academy“ geschrieben (Billie Eilish Cover) und es wurde eine Reichweite generiert, die weltweit für ausverkaufte Hallen sorgt. Vor allem das letzte Album „Fight The Good Fight“ mit den Singles „She’s Kerosene“ und „Gave You Everything“ hat eingeschlagen wie eine Bombe. Vier Jahre später, genauer gesagt am 5. August, kommt nun der Nachfolger namens „In The Wild“, und wir durften schon vor der Veröffentlichung reinhören. Los gehts!

The Interrupters - In The Wild CoverBereits vor drei Monaten kam die erste Single „In The Mirror“ raus und hat – Stand heute – fast die eine Millionen Marke auf Youtube geknackt (Im Vergleich dazu: „She’s Kerosene“ liegt schon bei 21 Millionen!). Das sagt schon einiges über die erwähnte Reichweite aus. Musikalisch klang der erste Song der Platte nach The Interrupters und nach ihrem eigenen Sound, irgendwo zwischen Rock, Punk, Ska und 2-Tone. Es gibt für mich übrigens nur ganz wenige Bands, die so großartige Singalongs in ihren Refrains hinkriegen wie diese Band. Auch die zweite Single namens „Jailbird“, die vor knapp einem Monat veröffentlicht wurde, bestärkte diese These und zeigte die eher punkige Ausrichtung der Band.

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Bis hier hin hattest du die Möglichkeit, dir selbst ein Bild zu machen. Doch was ist mit den restlichen zwölf Songs? Inhaltlich kann gesagt werden, dass Frontfrau Amy sehr viel persönliches in den Lyrics verarbeitet, sei es ihre chaotischen Kindheit („Raised By Wolves“), der Verlust eines geliebten Haustieres („My Heart“), der Kampf mit der Depression („Kiss The Ground“, „Jailbird“) oder Störungen in der eigenen Impulskontrolle („Alien“). Doch so düster es auf den ersten Blick klingt, muss die Musik von The Interrupters auch Hoffnung („Anything Was Better“) und Liebe („Love Never Dies“) versprühen und auch dieser Teil kommt nicht zu kurz.

Neben den Texten gibt es auch spannende Kooperationen, z. B. in „As We Live“ mit Tim Armstrong von Rancid (ein langjähriger Begleiter der Band) oder aber mit Rhoda Dakar. Wenn dir der Name nichts sagt, gibt es hier eine kurze Aufklärung: Sie war die Sängerin von The Bodysnatchers, die damals bei 2 Tone Records unter Vertrag waren und die gleichnamige Stilrichtung prägten. Der Song ist übrigens auch ein hervorragendes Beispiel für den Instrumenten-Einsatz weit über die Bandgrenzen hinaus, denn hier gibts ein Posaunen-Solo und die Orgel darf natürlich auch nicht zu kurz kommen. Weitere Features finden sich in den Songs „Love Never Dies“ und „Burdens“.

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„Kiss The Ground“ könnte man fast schon als Raggae-Nummer bezeichnen. In Kombination mit Amys Stimme ist das selbst für mich mehr als erträglich. Und auch hier gibts wieder ein Posaunensolo! Allgemein wirkt das gesamte Album extrem durchdacht, was mir heutzutage oft fehlt. Oftmals habe ich das Gefühl, dass in der schnelllebigen Musikwelt besser morgen das nächste Album kommen muss, was meist maximal zehn Songs bedeutet und auch qualitative Abstriche bedeuten kann. Bei „In The Wild“ wird sich Zeit genommen für Details, „My Heart“ beginnt mit einem Herzschlag, während „My heart keeps beating for you“ besungen wird. Klatschen kommt zum Einsatz und diverse Geräusche und Instrumente werten die Songs auf. Klar, das sind Kleinigkeiten, aber genau diese entdeckt man teilweise erst beim zweiten, dritten, vierten Durchhören und machen ein Album lebendig. Wer hat da nicht Bock drauf?

Neben „As We Live“ dürfte „Let ‘Em Go“ einer meiner Favoriten sein, eine Abrechnung mit all den Narzissten, Manipulatoren und all den negativen Einflüssen da draußen. Genau diese Energie spiegelt sich in der Musik wieder, außerdem schwingt hier so ein bisschen Italo-Western mit, was vermutlich auch am Gitarrensolo liegt.

Okay, neben all den genannten Tracks gibt es noch ein paar mehr, aber wenn ich hier alles niederschreibe, was mir bei den Songs einfällt, werde ich nicht mehr fertig. Daher würde ich sagen, du legst dir „In The Wild“ von The Interrupters direkt am 5. August zu und hörst selbst rein, Deal?

Ich bin mir auf jeden Fall sicher, dass das vierte Studioalbum die Band auf einen neuen Podest heben wird und einige gute Chartplatzierungen weltweit rausspringen werden. Bei uns in Deutschland wird Platz 27 aus dem Jahr 2018 mit Sicherheit übertrumpft, da lehne ich mich schon mal aus dem Fenster. Matze over and out.

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