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Slime im Crash Freiburg

Fast genau auf den Tag vor einem Jahr waren Slime das letzte Mal in Freiburg zu Gast. Damals im Café Atlantik, wo die Show restlos ausverkauft war. Der Schritt ins größere Crash war also nachvollziehbar, meine Vorfreude übrigens auch, denn ich war 2022 wirklich begeistert, wie ihr der damaligen Review entnehmen könnt.

Los ging es recht früh mit Hot Action Waxing und der Musikkeller war schon gut gefüllt mit Fans jeglichen Alters. Die 5 Herren aus Freiburg hatte ich nun schon das eine oder andere Mal gesehen und man merkt der Band an, dass sie mit jeder Show routinierter werden. Was mich an der Combo immer wieder abholt, sind die „catchy“ Melodien, die lauthals von vier Personen auf der Bühne geträllert werden. Das machte auch an diesem Samstagabend Eindruck.

Neben dem Gesang gibts bei Hot Action Waxing auch Sportgitarren, die sehr viel Inspiration aus dem Rock‘n‘Roll ziehen, was die Streetpunk-Kapelle doch sehr vom drei Akkorde Geschredder der Genre-Verwandtschaft abhebt. Speaking of Sportgitarren: Lorenz, der Fachmann für die Soli, hatte das Worst-Case-Szenario für sich gemietet, denn eine Saite hielt nicht stand und die Ersatzklampfe war auch nicht zugegen. Das ist bei solchen Supportshows, bei denen das Zeitfenster immer gering ist, natürlich maximal unangenehm, wurde vom Publikum aber mit lauten Namensrufen und Witzen in der Pause gut aufgenommen.

Weiter ging es mit Slime, die das Publikum mit den Worten „Herzlich willkommen in der Scheiße“ begrüßte und den Opener vom aktuellen Album „Zwei“ vor den Latz knallte. Das Crash war mittlerweile voll, die Stimmung ausgelassen und der Sound im Betonkeller bemerkenswert gut. Vieles, was mir vor einem Jahr schon durch den Kopf ging, war auch heute wieder am Start, was natürlich daran liegt, dass seit letztem Jahr kein neues Album geschrieben wurde. Das sehr lange Set bestand auch heute aus den vielen Klassikern der Band und eben auch aus den besagten neuen Songs. Ich hatte einen ziemlich guten Blick auf das Getümmel direkt vor der Bühne und fand es bemerkenswert, wie die aktuelle Platte bei fast allen lauthals Anklang fand. Das ist gerade bei solch einem Punk-Urgestein nicht selbstverständlich und spricht für Slime inklusive der Anhängerschaft.

Auch dieses Mal gab es wieder ein kleines Akustik-Set zum Runterfahren, das z. B. den Song „Gewalt“ von 1994 beinhaltete und auch dieses Mal war vom ersten bis zum letzten Song für jeden Fan etwas dabei. Und selbst als die Band dann noch mal für die Zugabe auf die Bühne kam und „Ebbe und Flut“ nachlegte, sah man einheitlich zufriedene Gesichter.

Sänger Tex ließ sich nach der Show noch am Merchstand blicken und das eine oder andere Kaltgetränk rundete den Abend ab. Schön wars, wir sehen uns dann nächstes Jahr im November, Slime?

Alle Fotos stammen von Gomez Sanchez Fotografie.

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