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Dropkick Murphys in der Sick Arena Freiburg

„Let’s go Murphys!“ Das dachten sich sicherlich auch unsere drei Gewinner, die Freikarten an unserem Messestand im Dezember gewonnen haben! Die Dropkick Murphys aus Boston waren zu Gast in Freiburg und haben im Zäpfle Club richtig aufgefahren.

Drei Vorbands (Brian McPherson, Blood or Whiskey, The Mahones), ein komplettes Foyer nur für Verpflegung und ein Menschen-Aufmarsch wie zu SC-Topspiel-Zeiten zeigten eindrucksvoll, wie gern gesehen die Dropkick Murphys im Dreiländer-Eck sind. Die Band ist, so könnte man zumindest meinen, immer auf Tour und wenn nicht, dann veröffentlichen sie wieder eine neue Scheibe… Diese harte Arbeit zahlte sich zuletzt aus, denn mit dem letzten Album „Signed and Sealed in Blood“ landeten die Amis 2013 nicht nur auf Platz fünf der deutschen Charts, sondern auch auf dem 9. Rang der U.S-Charts. Wie sollte man so etwas noch toppen? Live natürlich!

Direkt von Beginn an kochte die Stimmung im Irish-Folk & Punkrock-Mix über. Es ist ja so, es gibt sicherlich einige die sich das nicht unbedingt zu Hause am Kaminfeuer anhören würden, aber live ist es einfach mitreißend! Da fließt das Bier in strömen, die Songs sind schnell zu lernen und man liegt sich nach spätestens drei Songs mit seinem „Nachbarn“ in den Armen und gröhlt, was die Stimmbänder hergeben! Das ist übrigens nicht nur vor der Bühne so: Al Barr, die Bühnen-Röhre des Boston-Septetts, war stimmtechnisch leicht angeschlagen, was allerdings nur zwischen den Songs auffiel.

Die Setlist war bunt gemischt, ein Querschnitt durch 19 Jahre Band-Dasein, aktuelle Songs wie „Rose Tattoo“ gingen Hand in Hand mit „Warriors Code“, „Boys on the Docks“ und der wohl berühmtesten Hymne „I’m Shipping Up To Boston“. Für meinen Geschmack hätte mehr aus der „Sing Loud, Sing Proud“, oder „Blackout“-Zeit kommen dürfen, aber das sieht wie immer jeder anders. Die „alten“ Dropkick Murphys haben das Hauptaugenmerk auf Punkrock, gepaart mit gelegentlichen Folk-Akzenten, was bei den neuen Alben gerade andersrum ist. Das könnte wohl auch ein wesentlicher Grund für den stetig wachsenden Erfolg sein, denn mit den aktuellen Material nähern sie sich arg der Richtung Flogging Molly (die mittlerweile übrigens schon auf SWR3 laufen), werden aber alleine schon durch die rotzigen Vocals niemals zu poppig. So, jetzt aber genug philosopiert…

Das Publikum feierte die Show, wie man es besser kaum hätte machen können! Vom Iro, über Dreads, bis hin zur Tolle war wirklich jede Art von Subkultur vertreten und das schaffen wirklich die wenigsten Bands heutzutage. Gegebenenfalls sollte ein großer Telekommunikationskonzern seinen Slogan „Connecting People“ lieber an diese Herren verschenken…

Gegen Ende gab es schließlich noch Verstärkung von The Mahones auf der Bühne und zu „Kiss Me, I’m Shitfaced“ durften traditionellerweise noch eine Schar Mädels auf die Bühne. Auch „Skinhead On the M.B.T.A“ und das Sham 69 Cover „If the Kids Are United“ verliehen diesem besonderen Abend nochmals ein wenig Murphys-Nostalgie und wirklich jeder an diesem Abend durfte danach verschwitzt den Heimweg antreten.

Grandioser Abend, mit wirklich großartiger Atmosphäre! Danke Dropkick Murphys, Danke KOKO Entertainment fürs Veranstalten! Wenn wir gerade schon dabei sind, als nächstes dann bitte Rancid, oder NOFX?!? Freiburg wäre sicherlich am Start!

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