Alazka haben in den letzten Jahren einen Lauf hingelegt wie kaum eine andere Band aus Deutschland. Mit dem Debütalbum „Phoenix“ haben sich die Herren aus dem Recklinghausen nicht nur eine große Fanbase erspielt, sondern auch Shows mit Parkway Drive oder We Came As Romans in Europa und auch Japan an Land gezogen.
Sprungbrett für diesen Aufstieg war vor drei Jahren mitunter die Never-Say-Die-Tour, bei der sie auch dieses Jahr wieder ein Teil des Line-Ups sind. Nachdem ich Alazka auch schon in Freiburg begutachten durfte, wurde es allerhöchste Zeit, ihnen ein paar Fragen zu stellen:
Never Say Die – Runde 2: Ihr seid bereits das zweite Mal nach 2015 ein Teil dieser Tour. Auf was freut ihr euch dabei am Meisten?
Auf jeden Fall darauf, alte Freunde wiederzusehen und in Locations zurückzukehren in denen wir auf der ersten NSD schon gespielt haben. Das wird ein bisschen wie nach Hause zu kommen. Being As An Ocean z.B. waren ja auch damals auf der Tour.
Was für Anekdoten könnt ihr uns von eurer ersten NSD-Tour erzählen?
An einem Abend ist der Guitar Tech von Amity bei uns im Bus mitgefahren und irgendwann dezent alkoholisiert zu den Kojen gelaufen, umgefallen und hat sich zu Tobi ins Bett gerollt. Das fand der garnicht lustig, weil er kurz vorm Einschlafen und nicht gerade kuschelbedürftig war.
2015 wart ihr noch mit eurer ersten EP „Values & Virtues“ unterwegs. Seit dem hat sich Einiges getan: neuer Name, neuer Sänger, neue Songs. Was können die Zuschauer im Vergleich zu damals erwarten?
Damals waren wir ja noch richtig frisch und hatten noch nie auf so großen Bühnen und vor so großen Crowds gespielt. Wir waren richtig aufgeregt. Das war zu dem Zeitpunkt unser größtes Abenteuer als Band. Und jetzt 3 Jahre später kehren wir auf diese Bühnen zurück.
Wie kam es damals dazu, dass ihr Kassim in eure Reihen aufgenommen habt? Ist das auf die positiven Reaktionen zum Song „Blossom“ zurückzuführen oder war die Idee eines zweiten Sängers schon immer da? Es gab ja bereits in „Phantoms“ cleane Guest-Vocals…
Wir hatten generell schon lange den Wunsch, mehr mit Clean-Vocals zu arbeiten und nachdem wir zusammen mit Kassim an Blossom gearbeitet haben, haben wir ihn einfach gefragt, ob er bei uns mitmachen will.
Wie hat sich diese Neuerung damals auf das Songwriting ausgewirkt? Kassim dürfte in einer Zeit dazugestoßen sein, als ihr bereits Teile von „Phoenix“ geschrieben habt? Hat sich der „neue Input“ bemerkbar gemacht?
Grundsätzlich hat sich unser Songwriting gar nicht stark verändert, aber Kassim hat auf jeden Fall viel kreativen Input mit eingebracht.
Eure Songs zeichnen sich neben den facettenreichen Vocals & Shouts besonders durch die melodiösen Gitarren aus. Selbst in härteren Parts wird darauf nicht verzichtet. Wie entstehen bei euch Songs, wie kann man sich den Prozess von der ersten Idee bis hin zum fertigen Track vorstellen?
Das läuft im Prinzip ziemlich simpel. Marvin schreibt meist grob ein ziemlich ausgefeiltes instrumental, Julian checkt mit Kassim und Tobi welche Vocals wo am besten passen und dann wird alles nach und nach ausgefeilt.
2017 ist euer Debütalbum „Phoenix“ erschienen, das euch direkt ins Vorprogramm vieler namhaften Bands wie z B. We Came As Romans oder Parkway Drive befördert hat. Wie war das letzte Jahr für euch als Band, was hat sich mit der Release für die einzelnen Bandmitglieder vielleicht auch verändert?
Alles, was nach dem Release von Phoenix passiert ist, war richtig krass für uns. Mit unserer Musik nach Japan zu fliegen, eine Band wie We Came As Romans als Support auf Tour dabei zu haben und jetzt wieder auf der NSD dabei zu sein ist immer noch unglaublich. All das verändert natürlich auch die eigene Perspektive. Wir sind unglaublich glücklich über alles, was uns die Musik ermöglicht aber wir wissen auch, dass man im Leben nichts geschenkt bekommt, also geben wir weiter alles hierfür.
Ist neben der Musik noch Platz für andere Jobs? Ich glaube zu wissen, dass ein Bandmitglied von euch auch bei Tre-Film mit am Start ist, die Filmagentur, die unter anderem eure Musikvideos produziert…
Da ist noch Platz, auch wenn man sich natürlich wünscht, nichts anderes mehr zu tun, als Vollzeit an der Band arbeiten zu können. Wir haben alle ganz verschiedene Nebenjobs. Das geht von Arbeit in einer Backline Verleih Firma bis zu Krankenpfleger.
Die Musikwelt ist extrem schnelllebig, daher direkt die Frage: Habt ihr schon wieder damit angefangen, neue Songs für das nächste Album zu schreiben? Was sind eure Pläne für die Zukunft?
Wir versuchen eigentlich durchgehend an neuer Musik zu arbeiten. So dass der Fluss nicht abreißt. Generell wollen wir einfach weiter unseren Weg gehen und hoffen natürlich, dass uns das als Band noch weit bringt.
Famous last words?
Jürgen.
Danke an die Band, danke an Uncle M fürs Vermitteln. Alle Dates zur Never-Say-Die-Tour findet ihr hier. Für alle Freiburger: Auch in Pratteln ist ein Zwischenstopp vermerkt, geht da hin: