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Dog Eat Dog im Café Atlantik Freiburg

Wenn es Sommer wird, heißt das in Freiburg auf musikalischer Ebene meist, dass größere Bands eigentlich auf Festivaltour sind, aber bei uns einen Zwischenstopp für eine intime Klubshow einlegen. So ist das auch letzte Woche Dienstag geschehen, als Dog Eat Dog im Café Atlantik zu Gast waren.

Los ging es mit den Lokalmatadoren Bonesaw 57. Wenn ich mich richtig erinnere, ist es ganze elf Jahre her, dass ich die Combo das letzte Mal gesehen habe. Die Band spielt Punk mit einer großen Schöpfkelle voll Rockabilly. Oder auch andersrum, je nach Song. Im gut gefüllten Café Atlantik war die Stimmung von Beginn an hervorragend und Bonesaw 57 konnten ordentlich Applaus einheimsen, was bei solch einer Supportshow nicht immer gegeben ist. Checkt die Freiburger Jungs definitiv mal aus, wenn ihr auf besagte Musikrichtung steht.

Danach war es so weit: Dog Eat Dog durften vor ausverkaufter Hütte eine schweißnasse Bühne betreten und haben geschickterweise nicht direkt die Hits ausgepackt, sondern den Abend etwas ruhiger begonnen. Zunächst war ich da etwas irritiert, taktisch war das aber ein cleverer Schachzug, denn die Stimmung steigerte sich dadurch gefühlt in Richtung Explosion. Was von der ersten Sekunde an wirklich großartig war: Selbst nach 33 Jahren hat diese Band offensichtlich Bock auf Live-Mucke, das konnte man nicht nur sehen, sondern auch hören.

Spätestens als Who’s The King mit dem markanten Saxofon-Intro begann, gab es dann kein Halten mehr. Die Fans hüpften wie eine Welle zu den Worten als wäre es 1994 und Bier spitzte durch das Café Atlantik. Übrigens war nicht nur die Band schon ein paar Jahre alt, die meisten Konzertbesucher:innen haben mit Sicherheit die 90er-Jahre inklusive der Herren aus New Jersey live erlebt. Kein Wunder also, dass bei neueren Songs weniger gehüpft wurde, Songs wie „Isms“, „In The Dog House“ oder „Rocky“ hingegen für reinste Eskalation sorgten.

Wer nun denkt, dass Dog Eat Dog sich auf den alten Lorbeeren ausruht, der irrt sich, denn an Halloween erscheint ein neues Album namens „Free Radicals“, was mit ganzen 14 neuen Tracks bestückt ist. Natürlich hatte die Band auch an diesem Abend ein paar Kostproben vom kommenden Longplayer auf der Setlist.

Gegen Ende der Show durfte ein Song nicht fehlen: „No Fronts“. Spätestens hier kam jede:r Besucher:in auf seine Kosten. Nach dem Ende der Show gab es schließlich noch ein Novum: Es gab keinen Merchstand, was sehr schade war, denn der/die eine oder andere hätte sich sicher gerne noch ein trockenes Shirt mit nach Hause genommen. Sei’s drum, trotz dieser kleinen Randnotiz war der Abend ein voller Erfolg, danke an MBC Booking fürs Organisieren!

Die großartigen Fotos stammen dieses Mal von Dani Lozano. Vielen Dank dafür!

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