Nach über einem Jahr gab es endlich mal wieder die Möglichkeit, sich ein Konzert der Lombego Surfers aus Basel in Freiburg reinzuziehen, und das auch noch im Slow Club. Wer diesen Club kennt, weiss genau, dass man hier mit Abstand den besten Live-Sound in ganz Freiburg hat. Dies in Kombination mit dem „Surf’n’Roll out of the Voodoo Garage Sound“, so die Bezeichnung der Lombego Surfers zu ihrem eigenen Sound, und dem einen oder anderen kühlen Blonden, versprach vorab schon direkt ein perfekter Abend zu werden.
Als wir gegen 21 Uhr am Slow Club ankamen, füllte dieser sich in Windeseile, so dass gegen 22 Uhr der Laden auch schon komplett ausverkauft war und viele Leute leider nicht Teil dieses Konzertes werden konnte. Der Slow Club ist mittlerweile, in seinem 5. Jahr, einfach mehr als nur ein Geheimtipp für gute Live-Konzerte. Der frühe Vogel ist hier in der Regel immer klar im Vorteil.
Aber nun zum musikalischen Teil: Erste Band des Abends waren die Freiburger ManIsOnFire mit ihrem sehr tightem Rockabilly Sound. Wer hier jetzt aber an „Hühnerstall Musik“ denkt, der liegt falsch. Zwar bewegen sich ManIsOnFire hauptsächlich und mehr als routiniert im Rockabilly Genre, verpassen der ganzen Sache durch den Einsatz von treibenden Beats die stellenweise schon punkige Anleihen haben, eine ganz eigene Note. Die markante Stimme von Sänger und Gitarrist Bernd unterstreicht das zusätzlich. Ich selbst bin ja jetzt nicht der Fachmann in diesem Genre, weshalb mir hier jetzt auch irgendwelche Vergleiche fehlen, aber Ihr solltet euch die Jungs auf jeden Fall mal reinziehen. Da stimmt einfach alles auf den Punkt und macht zudem auch noch richtig Bock zum Anhören.
Nach kurzer Umbaupause gings dann auch direkt rasant weiter mit dem Basel/Boston Trio The Lombego Surfers rund um Frontmann Tony. Direkt vom ersten Song an, wurde hier ordentlich auf’s Gaspedal gedrückt. Irgendwie kommt mir als vergleichbare bzw. Band mit ähnlichem Style immer die Turbo AC’s in den Sinn. Vielleicht sind Tony und Kevin Cole ja sogar irgendwie verwandt!? Quatsch: Natürlich nur Kopfkino meinerseits – aber lustig wärs schon! Vom Sound an sich gibt es mit Sicherheit die eine oder andere Ähnlichkeit, wobei die Lombegos ihren Fokus noch mehr auf den Voodoo-Style als auch auf die Fertigkeiten von Tony als Gitarrenvirtuose setzen. Im Großen und Ganzen ist es wirklich recht schwierig den Sound der Lombego Surfers in Worte zu fassen. Man sollte sich das Trio am Besten mal selbst anschauen, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Routiniert sind die Jungs auf jeden Fall, denn auch kleine technische Schwierigkeiten an der Gitarre zu Beginn der Show wurden gekonnt überspielt. Nach gefühlten 2,5 Stunden Show war der Voodoo-Zauber dann auch leider schon wieder vorbei und der ein oder andere Ohrwurm begleitete mich quasi bis nach Hause. Ich bin gespannt, wo und wann es das Film-Material dieses nahezu perfekten Konzertes zu sehen gibt. Der Slow Club war nämlich mit 3 oder 4 Kameras während des kompletten Konzertes bestückt.
Once again: Slow Club Freiburg = beide Daumen hoch!!!