Das Jazzhaus kann auch anders, denn dieses Mal gab es mit Tremonti wesentlich metallischere Klänge als bei den letzten Shows, die ich besucht hatte. Um 20 Uhr war bereits Einlass, und vor dem Jazzhaus schon jede Menge los. Leider wurde uns vor Ort mitgeteilt, dass wir, trotz Akkreditierung, keine Fotos während der Show machen dürfen. Tja, Schade. Da hatte wohl das Management kein Bock auf gute Fotos in voller Bude.
Kurz nach Öffnen der Tore waren The New Roses schon auf der Bühne, um dem früh erschienenen Publikum ordentlich einzuheizen. Die fünf Wiesbadener bewegen sich irgendwo im Bereich Hardrock, daher möchte ich meine Schnauze auch nicht zu weit aufreißen, weil mir in dem Genre ein gewisses Grundwissen fehlt. Die Leute haben es auf jeden Fall gefeiert und am Ende eine Zugabe gefordert, was für eine Vorband nicht selbstverständlich ist.
Danach ging es weiter mit Tremonti. Nachdem uns das Fotografieren untersagt wurde, musste ich feststellen: So scheiße sieht der doch gar nicht aus, dass man das Knipsen unterbinden muss!? Spaß beiseite: Wer Tremonti kennt, weiß was nun auf dem Programm war: Fette Gitarren, fettere Soli, 100% Metal-Kante, viel Bass-Gebolze, mächtige Melodien und natürlich viel „Horns-Up“ aus dem Publikum. Auch der Sound in der Location war so ausgelegt, dass die fetten Gitarren gut herauskamen und die Vocals nicht zu sehr über den Songs standen.
Die Zuschauer hätten übrigens nicht bunt-gemischter sein können: Kids, Familien mit noch jüngeren Kids, Metalheads, Hemdenträger und vieles mehr. Eigentlich war so ziemlich alles am Start, was zwischen 14 und 65 Jahren existiert. Da merkt man auch deutlich, dass viele Tremonti noch von seiner damaligen Band Creed kannten, denn gerade etwas ruhigere Nummern wie „Dust“ oder „Leave It Alone“ wurden deutlich lauter mitgesungen. Auf der andere Seite wurde natürlich auch viele Bretter à la „Radical Change“ oder „You Waste Your Time“ gezockt. Musikalisch war das natürlich auf dem höchsten Level, auch wenn es für meinen Geschmack auf Dauer ein wenig zu monoton war. Aber gut, ist halt Geschmacksache und da steht meine Stimme sicher gegen mindestens 250 andere an dem Abend.
Mit über 30 Euro war der Abend sicherlich nicht der Günstigste, daher war ich sehr gespannt wie lange das Quartett das Jazzhaus in Beschlag nahm. Nach gefühlt sämtlichen Hits von den insgesamt drei Alben gab es dann auf Wunsch des Freiburger Publikums auch noch mehr Mucke auf die Ohren. Da kann man also definitiv nicht meckern, denn nach ca. anderthalb Stunden war jeder bedient. Nach der Show hat sich „Mr. Tremonti Himself“ samt Band dann noch den Fans gestellt und das komplette Signing- und Selfie-Massaker gut überstanden. Auch die Zuhörer waren sichtlich zufrieden und haben sich mit einem fetten Grinsen auf den Heimweg gemacht.